21. November 2014
Er vermisst einen guten Kaffee und den „Tatort“-Krimi: Entnervt vom Arbeitsmarkt an deutschen Unis, zog Till Paasche ins wilde Kurdistan. Im Nordirak kämpft der Dozent nun mit bockigen Studenten und entspannt sich bei einer Shisha.
„Ich arbeite und lebe seit knapp über einem Jahr in der Stadt Soran im Nordirak. Ich hatte meinen Doktor in England gemacht, aber der Arbeitsmarkt für Jungakademiker in Europa sah düster aus. Auch in Deutschland gab und gibt es für Wissenschaftler nur befristete Jobs, gerade für Berufsanfänger. Das fand ich extrem frustrierend.
Über einen kurdischen Freund bekam ich Kontakt zur Uni in Soran. Ich habe eine Mail geschrieben und die antworteten: ‚Du kannst herkommen, du bekommst eine unbefristete Stelle, du kannst forschen, der Lehrplan ist flexibel.‘ Ich habe meine Sachen gepackt, mich in Deutschland abgemeldet und bin ausgewandert – war innerhalb einer Woche weg.
Ich habe hier eine klassische Dozentenstelle: Lehre und Forschung. Für einen politischen Geografen ist die Gegend extrem spannend. Der kurdische Norden gehört offiziell noch zum Irak, aber die Regionalregierung hat weitgehende Autonomierechte und verfügt über viel Öl und Gas.
[Ganzer Artikel aus SPIEGEL ONLINE] [Foto: Boris Niehaus]
Schlagwörter: Ausbildung, Irak, KRG, Lehre, Soran, Universität, Wissenschaft
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